Altes Wiedersehen und neues Kennenlernen in Budapest

Judit und ich haben uns in Paris vor drei Jahren kennengelernt und sehen uns das erste Mal seit zwei Jahren. Ich besuche sie für vier Tage. Sie wohnt etwas außerhalb von Budapest an der Donau und ist auch erst wieder seit 2 Tage aus Frankreich zurück, wo sie für 6 Monate gelebt hat. Das heißt sie ist auch irgendwie im Reisemodus und denkt darüber nach, was sie mit Leben machen möchte. Sie zeigt mir Budapest aus ihrer Perspektive, nicht viele Sehenswürdigkeiten, dafür Orte zu denen sie gerne geht. Ein ruhiger Platz an der Donau. Ein versteckter Spielplatz auf den Hügeln über Budapest mit phantastischer Aussicht bei Nacht. „I found it after a party last year“.

Donau
view from playground

 

Am fünften Tag verabschieden wir uns wieder. Sie geht ihre Eltern besuchen, die sie lange nicht gesehen hat und ich gehe in ein Hostel, um meinen zukünftigen Reisepartner zu treffen. Ankommen und Abreisen, das sind immer auf ihre eigene Art besondere Momente. Auf dem Weg zum Hostel denke zurück an die letzten Tage und dass ich die Zeit genossen habe, ich fühle mich voller Energie.

Budapest

Im Hostel werde ich noch im Gang bei der Anmeldung von einer weiteren Reisenden begrüßt, die mir ihre Hand entgegenstreckt. Mir gefällt die Atmosphäre in Hostels, man trifft so viele Reisende auf einem Haufen, da ergibt sich eine gute Zeit fast von selbst. Gleichzeitig sehe ich den Kontrast zur Zeit, die man mit Einheimischen verbringt. Ich habe den Eindruck, dass hier die Reisenden manchmal etwas abgekapselt unter sich leben. Trotzdem gehe ich gerne in Hostels, weil man dort mit den anderen Reisenden eine wirklich coole Zeit haben kann. Und es ist natürlich sehr komfortabel.

luxery

Am Abend treffe ich Tomek, meinen zukünftigen Reisepartner auf dem Reise in die Mongolei. Er ist polnischer Film- und Photographie-Studenten und irgendwie gelangweilt vom Stadtleben. Er hat Lust auf ein Abenteuer und darauf die Welt zu sehen. Er kommt mir mit großem Rucksack und umgehängter Kamera vor dem Hostel entgegengelaufen. Ich freue mich ihn zu treffen und habe das Gefühl, dass wir uns gut verstehen werden. Am nächsten Morgen reisen wir zu zweit ab. Wir nehmen wieder Bus und Bahn um zu einer Tankstelle an der Autobahn etwas außerhalb von Budapest zu gelangen, um von dort aus weiter nach Rumänien, Timisoara zu gelangen. Dort wollen wir meine alte Schulfreundin Andrada, ihren Mann und ihre Tochter besuchen. Tomek

An der Tankstelle war es nicht leicht jemanden zu finden. Viele Leute waren skeptisch, sprachen kaum Englisch oder wollten nur in der Umgebung bleiben – ein häufiges Problem. Doch nach etwa zwei Stunden, fanden wir zwei junge Rumänen mit schickem BWM, die auch, nach Timisoara wollten. Der Fahrer meinte: Zeig mir mal deinen Kollegen. Ich rief Tomek her und damit waren wir auf dem Weg nach Rumänien!

Als ich dem Fahrer erzählte, dass ich aus Deutschland bin. Meinte er, „Ah Deutschland, da war ich auch schon oft. Bandenkriminalität.“ Auf die Frage, was er genau gemacht hat antwortete erzählte er uns ein bisschen was darüber: „Einbruch in Müller, DM und so weiter.“ Einmal wurde er erwischt und bekam dafür 6 Monate Haft und 3 Jahre Bewährung. Zumindest fährt er jetzt ein teures Auto und wir erfuhren ein bisschen was über Bandenkriminalität. Er war ein freundlicher Typ und fuhr uns sogar bis vor die Haustüre von Andrada!

Timisoara

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